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Startseite ›Hilton strebt nach Profit, ArbeiterInnen kämpfen ums Überleben
Flugblatt, das von unseren amerikanischen GenossInnen der IWG an streikende ArbeiterInnen von Hilton-Americas in Houston, Texas, verteilt wurde.
Als die Geschäftsleitung von Hilton Americas die monatelangen Vertragsverhandlungen abbrach, stellte sie damit ihr völliges Desinteresse am Leben und den Arbeitsbedingungen der Hilton-Beschäftigten unter Beweis. Hilton strebt danach, seinen Profit durch zunehmende Ausbeutung seiner Beschäftigten zu maximieren, und als Reaktion auf diese unverhohlene Feindseligkeit seitens des Unternehmens haben sich die Beschäftigten des gesamten Hotels zu Recht zusammengeschlossen, um für ihr Überleben zu kämpfen. Da die ArbeiterInnenklasse im Kapitalismus weiterhin mit sich verschlechternden Bedingungen konfrontiert ist, müssen wir in der Lage sein, über einen defensiven Kampf hinauszugehen, zu einem von den ArbeiterInnen organisierten Produktionssystem zu gelangen – einem System, das die menschlichen Bedürfnisse erfüllt, anstatt immer verzweifelter Profiten hinterherzujagen.
Die Inflationsraten sind seit Jahren hoch und steigen aufgrund einer zunehmend aggressiven Zollpolitik und explodierender Staatsausgaben weiter an, was sich in realen Lohnkürzungen für die ArbeiterInnenklasse niederschlägt. Im Juli dieses Jahres gab es zum ersten Mal seit der Covid-19-Pandemie mehr Arbeitslose als offene Stellen, was den Bossen die Möglichkeit gab, die Löhne niedrig zu halten, in der Gewissheit, dass die Stellen unabhängig von der Höhe der Löhne besetzt werden würden. Diese und weitere Faktoren verschlechtern weiterhin den Lebensstandard der US-amerikanischen ArbeiterInnen und der gesamten globalen ArbeiterInnenklasse. Hilton America trägt zur Verschlechterung der Bedingungen unserer Klasse bei, indem es wiederholt die Forderungen der ArbeiterInnen nach höheren Löhnen abgelehnt hat und an seinem „Bedürfnis” nach Profit festhält. In den jüngsten Verhandlungen stellte Hilton America eine Lohnerhöhung von weniger als 2 Dollar pro Stunde und eine beleidigende Erhöhung von 50 Cent über 5 Jahre in Aussicht, was unter der Standardinflationsrate von 5 % liegt.
Der Grund dafür ist klar: Hilton profitiert von staatlichen Maßnahmen und der Inflation, um die Reallöhne zu senken, und verdient immer mehr Geld mit Eurer harten Arbeit. Wenn das Unternehmen Euch an Veranstaltungstagen ein paar Minuten für sich arbeiten lässt, bekommen Ihr ein paar Cent. Gleichzeitig verkauft es Eure Dienstleistung an Gäste für Hunderte von Dollar pro Stunde und in einem Fall ein Dutzend Kekse für mehr als 70 Dollar! Selbst wenn man die Material- und Wartungskosten für Maschinen berücksichtigt, die diese 70 Dollar ausmachen, hat Hilton Worldwide Holdings im vergangenen Jahr 10 Milliarden Dollar Gewinn (nicht Umsatz!) erzielt, während die Beschäftigten kaum ihre Rechnungen bezahlen können. Wenn die Inflation steigt, profitiert Hilton davon, während die Beschäftigten leiden. Die Inflation spielt nicht nur Hilton America in die Hände. Kapitalisten auf der ganzen Welt handeln ähnlich, um mehr Wert aus Eurer Arbeit für weniger Lohn zu ziehen.
Aus dem gleichen Grund gibt Hilton Euch nicht die Stunden, die Ihr braucht, und erlaubt Euch nicht, Euren Arbeitsplan mehr als ein paar Tage im Voraus zu erstellen. Das Hauptziel des Managements ist es, sicherzustellen, dass Eure harte Arbeit dem Unternehmen in der Zeit, in der Ihr arbeiten sollt, so viel Geld wie möglich einbringt. Deshalb drängt das Management Euch dazu, mehr Arbeit in weniger Zeit zu erledigen. Indem Hilton Euch eine unverhältnismäßig hohe Arbeitsbelastung auferlegt, bezahlt es Euch nur 20 Stunden oder weniger pro Woche, um denselben Wert zu schaffen, den Ihr zuvor in 30 bis 40 Stunden hättet erzielen können. Aus diesem Grund weigert sich Hilton, die Arbeitszeiten, die Ihr in der Nebensaison bekommt, an die Hochsaison anzupassen. In der Hochsaison ist die Arbeitsbelastung (und damit der für das Unternehmen geschaffene Wert) bei gleicher Stundenzahl höher als in der Nebensaison, doch die Bezahlung ist identisch. Kein Wunder also, dass sich die Beschäftigten von Hilton Americas von der Geschäftsleitung und den Vorgesetzten so respektlos behandelt fühlen!
Die Beschäftigten, die das Hotel tatsächlich betreiben und die dort angebotenen Dienstleistungen erbringen, stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung und schaffen für das Unternehmen Hilton Mehrwert – als Bedingung für ihre Beschäftigung, ohne die sie buchstäblich verhungern würden. Dieser Interessenkonflikt zwischen der ArbeiterInnenklasse und den Kapitalisten kann weder von Local 23 noch von anderen Gewerkschaften wirksam bekämpft, geschweige denn beigelegt werden. Die Streikklauseln, die in 94 % der Tarifverträge zu finden sind, verbieten den ArbeiterInnen Streiks, selbst wenn unsere Bedingungen dies erfordern, und zwingen uns stattdessen, das Auslaufen der Verträge abzuwarten, um überhaupt eine Chance zu haben, den Kampf für bessere Bedingungen fortzusetzen. Durch die Organisation nach Branchen spalten die Gewerkschaften die ArbeiterInnenklasse in einzelne Unternehmen und Berufsgruppen und zerstören damit die Chance, weiterer ArbeiterInnen in Streiks einzubeziehen und somit die Streikfront zu verstärken. Bei Vertragsverhandlungen agieren die Verhandlungsführer der Gewerkschaften als Co-Manager der ArbeiterInnenklasse, indem sie die ArbeiterInnen aus dem aktiven Prozess der Konsolidierung unserer gemeinsamen Forderungen herausdrängen und einen Vertrag erzwingen, der Kompromisse mit den Bossen eingeht. Gewerkschaftsmitglieder die Streikgeld bekommen, sollen sich dann von Streikpostenketten zurückziehen und die Arbeit wieder aufnehmen. Gewerkschaften sind nicht in der Lage, die miserablen Bedingungen zu bekämpfen, die uns von der Kapitalistenklasse auferlegt werden. Nur die Selbstaktivität der ArbeiterInnenklasse kann unsere Position als Klasse angemessen verteidigen und über das Lohnsystem hinausgehen, um eine Gesellschaft zu schaffen, die tatsächlich unseren Bedürfnissen entspricht.
Trefft Euch mit anderen ArbeiterInnen, um Eure Interessen, Forderungen und Meinungen zum Arbeitskampf außerhalb der Gewerkschaftskanäle zu diskutieren und Schritte nach vorn zu machen. Durch die Bildung von Komitees und die direkte Zusammenarbeit mit Euren KollegInnen, auch denen aus anderen Unternehmen, könnt Ihr Eure Schlagkraft und Eure Forderungen über die von der Gewerkschaft vertretenen hinaus erweitern und so die Macht des Streiks erhöhen. Diese direkten Zusammenschlüsse von ArbeiterInnen ermöglichen es der breiteren Klasse, unsere kollektiven Interessen über begrenzte Reformen hinaus zu verteidigen und die Bewegung zur Beendigung unserer Ausbeutung voranzutreiben. Um den Kampf auszuweiten, solltet Ihr Verbindungen zu ArbeiterInnen in anderen Hotels, anderen Wirtschaftsbereichen und sogar anderen Teilen der Welt knüpfen, die alle mit denselben Kämpfen gegen die Bosse konfrontiert sind wie Ihr. Wenn wir mit Ihnen genauso zusammenstehen wie mit unseren KollegInnen im Betrieb, können wir die Ziele der gesamten Klasse voranbringen. Für die ArbeiterInnen ist dieser Kampf eine Frage des Überlebens, für die Bosse ist er ein Hindernis für ihre Profite. Anstatt sich mit Lohnerhöhungen oder „besseren Verträgen” zufrieden zu geben, kann eine vereinte ArbeiterInnenklasse mit einer eigenen politischen Partei und einem gemeinsamen politischen Programm den Kampf für unsere Befreiung vorantreiben, das Lohnsystem überwinden und die ArbeiterInnen von dem kapitalistischen System befreien, das von unserem Elend profitiert.
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