Das Sterben vor Lampedusa: Nur die Überwindung des Kapitalismus kann diese Barbarei beenden!

Früher oder später musste es passieren und nun ist es wieder passiert. Dass Massensterben vor der Küste von Lampedusa ist kein „tragischer Unfall“ sondern die logische Konsequenz der Politik der Bourgeoise, um den Strom von Flüchtlingen oder „einfachen MigrantInnen“ auf der Suche nach Arbeit zu stoppen. Allesamt Menschen, die versuchen vor Bürgerkriegen und Armut zu fliehen. Die erste Konsequenz dieser Politik besteht darin, die ImmigrantInnen zu einer billigen Ware zu machen. Gefügige Arbeitskräfte, die leicht zu erpressen sind, setzen der wichtigsten Existenzgrundlage des Kapitalismus kaum Grenzen: Die exzessive Auspressung von Mehrwert. Das ist die Grundlage der rigiden Einwanderungsgesetze, die von den Regierungen aller Couleur auf den Weg gebracht wurden und werden. Die Tore Europas werden verschlossen um das Leben von tausenden Menschen in die Hände von Menschenhändlern und ihren skrupellosen Geschäften zu geben. Das beinhaltet auch den Handel mit menschlichen Organen für die reichen Teile der Bourgeoisie. Erst werden die Menschen in Lager gesteckt, dann nehmen sich ihrer Institutionen an, die ihr Elend und ihre Armut im Fernsehen zur Schau stellen. Die CPT, neuerdings CIE (1) ist eine rücksichtslose Bürokratie, die wie ein Damoklesschwert über den MigrantInnen schwebt. Sie erinnert jede und jeden daran, dass sein/ihr Schicksal von ihrer/seiner Nützlichkeit und Verwertbarkeit unter sklavenähnlichen Bedingungen auf den Tomatenfeldern Süditaliens oder in einigen Fertigwarenfabriken im Norden abhängt.

Der widerliche Zynismus, den die Bourgeoisie derzeit an den Tag legt, kommt nicht von ungefähr. Der Kapitalismus ist aus einem Sumpf aus Blut, Schmerz, Elend und Tränen entstanden und er hat seine brutale Gewalt immer mit schamloser Heuchelei maskiert. Ob nun nahe der „Wiege der Demokratie“ (USA) oder der „Wiege der Menschenrechte (Beccaria, Italien) - die Zahl der Menschen, die in den Wüsten Arizonas, New Mexicos oder in den Gewässern des Mittelmeers ums Leben gekommen sind, geht in die Zehntausende. Menschen auf der Flucht vor Umweltkatastrophen, die entweder durch „die Märkte“ verursacht oder durch sie verschlimmert wurden, Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Armut und Hunger, all das sind Folgen „der Märkte“ bzw. des kapitalistischen Profitstrebens.

Die Krise, bzw. die Schwierigkeit angesichts der heutigen Kapitalzusammensetzung genug Profit zu realisieren, ist die Triebfeder der Migrationspolitik, die derzeit von der Bourgeoise auf allen Kontinenten implementiert wird. Sie ist ein weiterer fundamentaler Bestandteil des Krieges gegen das Proletariat, gegen die Besitzlosen dieser Welt. Für dieses Massensterben gibt es einen Verantwortlichen - den Kapitalismus mit all seinen Funktionären, sei es nun der Teil der Bourgeoisie, der in den Parlamenten sitzt oder jener, der sich auf das Geschäft der Spekulation mit Schiffen auf den Meeren verlegt hat. Wenn das nicht verstanden wird, und daraus nicht die Konsequenzen gezogen werden, werden die Wut und der Schmerz über die Opfer von Lampedusa Gefühle bleiben: Diese Anteilnahme und Empörung ist sicher aufrichtig – doch letztlich folgenlos.

Wir müssen der Barbarei des Kapitalismus die Einheit aller Proletarier entgegensetzen – ob nun einheimisch, migrantisch, schwarz oder weiß. Der proletarische Internationalismus kennt keine Hautfarben!

Battaglia Comunista

[1] Gemeint ist die italienische “Ausländer” – bzw. Abschiebebehörde

Sunday, October 13, 2013