Die Partito Comunista Internazionalista

Der erste Kongress der Partito Comunista Internazionalista (PCInt) fand 1948 in Florenz statt. Vorausgegangen war 1945 eine nationale Konferenz in Turin. Der Kongress verabschiedete die Thesen der Partei, die von einigen Genossen jedoch nur mit Vorbehalten akzeptiert wurden. Die folgenden Jahre sollten zeigen, dass zwei unterschiedlicher Tendenzen innerhalb der PCInt miteinander rangen.1952 im Jahr des Zweiten Kongresses kam es zur endgültigen Trennung (die sog. „Spaltung der Internationalisten“). Die für die Spaltung maßgeblich verantwortlichen Genossen riefen „Programma Comunista“ ins Leben. Während bei der Turiner Konferenz die Differenzen über einzelne Fragen (wie bspw. der Gewerkschaftsfrage) im dialektischen Bezugsrahmen einer revolutionären Organisation blieben, war in Florenz eine ganz andere Stimmung zu spüren. Die Genossen mussten sich mit den liquidatorischen Tendenzen Vercesis auseinandersetzen, einem führenden Zweifler in der Organisation, der im Grunde Bordigas Opposition gegen die Existenz der Partei unterstützte. Hinzu kamen Vercesis Umkippen und die daraus resultierenden Bocksprünge in der Gewerkschaftsfrage, die für den zukünftigen Bordigismus typisch werden sollten. Niemand bestritt bis dahin die Tatsache, dass die Gewerkschaften als Organisationsform in den Kämpfen der Arbeiter nicht mehr nützlich waren, und dass die Unterschiede zwischen ihnen das Klima des Kalten Krieges widerspiegelten. Niemand dachte daran, die Führung der CGIL erobern zu können. Ob eine andere Organisationsform die Gewerkschaft als Massenorgan des "wirtschaftlichen" Kampfes ersetzen könnte, wurde offengelassen. Der Kongress in Florenz war in dieser Hinsicht sehr klar. Die Entwicklung der Gewerkschaft wurden vor dem Hintergrund der Veränderungen des Kapitalismus analysiert und nicht einfach nur auf ideologische Faktoren wie bspw. der Frage der "verräterischen" Führer zurückgeführt. Auch wenn die Gewerkschaften für die Sache der Arbeiter als verloren angesehen werden mussten, war dies kein Grund, sich nicht an Streiks zu beteiligen, nur weil sie von der CGIL ausgerufen wurden. Im Gegenteil, wurde hervorgehoben, dass die Internationalisten in der Klasse arbeiten sollten, sei es nun innerhalb oder außerhalb der Gewerkschaften. Allerdings sollten sie dabei tunlichst vermeiden, Teil des hierarchischen Apparats zu werden, um so die Kontrolle der Bourgeoisie über die Klasse aufbrechen zu können.

All dies wurde eigentlich klar und schriftlich fixiert. Doch ab 1948 begannen mehrere Genossen, nicht nur die Perspektive bezüglich der Gewerkschaften, sondern auch hinsichtlich der Rolle der Partei, des Klassencharakters der UdSSR, der Diktatur des Proletariats und der nationalen Befreiungskämpfe theoretisch und praktisch zu hinterfragen. Für diese Genossen bestand die Rolle die Partei nicht einfach mehr darin, im Prozess der Revolution und des Übergangs zum Kommunismus als politische Führung zu fungieren. Vielmehr entwickelten sie die Position, dass die Partei „dialektisch“ mit der proletarischen Macht der Räte verflochten sei, und daher die Macht auch ausüben solle. Sie schrieben der Partei also die Rolle zu, die nur den Räten selbst (als Massenorganen der Klasse) zukommen dürfte. Die Sowjetunion war für sie nicht ein staatskapitalistisches Land, sondern etwas nicht Identifizierbares,"etwas Anderes", das man jedenfalls nicht als kapitalistisch, sondern als "staatlich-industriell" bezeichnen könne. Die politischen Auswirkungen waren tiefgreifend. Für diese Genossen ergab sich daraus die Schlussfolgerung, dass der Sowjetimperialismus im Vergleich zu den USA etwas Zweitrangiges sei, und man sich daher in erster Linie den USA, gewissermaßen als den Imperialismus Nr.1, offen entgegenstellen müsse. Ferner wurde das Wesen der nationalen Befreiungskriege und damit auch die Haltung der Revolutionäre ihnen gegenüber im Namen einer schematischen Lesart des Marxismus und einer ebenso unkritischen Akzeptanz der schlüpfrigen Positionen der Dritten Internationale zu den "kolonialen Völkern" revidiert. Die Unabhängigkeitskämpfe in den französischen und englischen Kolonien wurden zusammenfassend als eine Wiederholung der Kämpfe betrachtet, die die europäische Bourgeoisie bis 1870 gegen die feudalen Überreste führte. Daraus wurde die Notwendigkeit abgeleitet, die lokalen Bourgeoisien an der Spitze der nationalen Bewegungen und damit wie wir hinzufügen könnten auch die zukünftigen Nutznießer in den imperialistischen Ränkespielen „kritisch“ zu unterstützen. Folglich gaben sie damit die Position auf, dass die nationalen Befreiungskämpfe für die Zwecke der proletarischen Revolution nicht mehr fortschrittlich seien.

Kommen wir abschließend noch einmal auf die Frage zurück, die von unseren Kritikern am wenigsten verstandene wurde, nämlich die Gewerkschaftsfrage. Die Genossen, die kurz zuvor die Daseinsberechtigung der Partei infrage gestellt hatten, gründeten (gewissermaßen als Liquidatoren von gestern) eine eigene Partei (mit fast identischen Namen) und nahmen in ihrer Zeitschrift „Programma Comunista“ hinsichtlich der Gewerkschaftsfrage eine Reihe widersprüchlicher Kursänderungen vor. Von der „Rückeroberung der CGIL“ bis zur Gründung einer „neuen roten Gewerkschaft“, ja selbst dem Experiment des Streikverzichts war so ziemlich alles dabei. Es ist kein Zufall, dass diese ungelösten Fragen in der neuen Organisation weiter schwelten und tiefe Spannungen verursachten, bis der Kessel schließlich 1982 im Zuge der tiefen Krise von „Programma Comunista“ explodierte.

Der Riss im Jahr 1952 hatte schwerwiegende Folgen innerhalb des internationalistischen Lagers und schränkte dessen Interventionsmöglichkeiten und damit auch die Möglichkeit neue Militante zu gewinnen, stark ein. Natürlich spielten die durch den Nachkriegsboom hervorgerufenen Veränderungen (die wir den dritten Zyklus der Kapitalakkumulation nennen), eine bedeutende Rolle bei der Schwächung der internationalistischen Kräfte. Doch die durch die Spaltung verursachten demoralisierenden Auswirkungen sollten nicht unterschätzt werden.

Entgegen aller Legenden zog sich die PCInt niemals auf eine sektiererische Haltung zurück und war anderen Strömungen, die zumindest subjektiv auf revolutionärem Terrain verortet waren, nicht prinzipiell feindlich gesinnt. Vielmehr ließ sie die Möglichkeit offen, dass sich solche Strömungen durch die politische Konfrontation mit kohärenten kommunistischen Positionen weiterentwickeln könnten. Dies wurde als Voraussetzung für jegliche Zusammenarbeit auf praktischer Ebene gesehen. Von 1952 bis 1953 stand die Partei in Kontakt und Diskussion mit der französischen Gruppe „Socialisme ou Barbarie“ und der „Partito Operaio Comunista“ (einer, hauptsächlich in Apulien ansässigen trotzkistischen Gruppe). Von 1956 bis Anfang 1957 führte die Partei Gespräche mit den „Gruppi Anarchici di Azione Proletaria“ (gegründet von Cervetto und Parodi), der „Azione Comunista“ und den trotzkistischen „Gruppi Comunisti Rivoluzionari“, um auszuloten, ob und in welchem Umfang eine gemeinsame Arbeit möglich wäre. Die Bilanz diese Erfahrungen kann je nach Sichtweise unterschiedlich ausfallen. Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, dass es jemals den Versuch gab, verschiedene Gruppen zusammenzubringen, um auf Kosten revolutionärer Prinzipien und Kohärenz zu "agieren". Unsere Genossen starteten diesen Versuch ohne jede Illusion und gingen ohne Vorurteile in die Diskussion. Auf keinen Fall waren sie jemals bereit, unsere politische Geschichte für Formelkompromisse mit konfusen Gruppierungen zu verkaufen. Das Ziel bestand immer darin, der Klasse ein politisches Instrument an die Hand zu geben, um zu verhindern, dass ihr antikapitalistisches Potenzial abgeschöpft und vom System absorbiert werden könnte. Es waren diese Ziele und Beweggründe, die die Partei im September 1960 dazu veranlasste, „Programma Comunista“ und „Azione Comunista“ den Vorschlag zu unterbreiten, sich zu treffen, um die dringende Notwendigkeit zu erörtern, einen wirksamen Bezugsunkt für die Klasse aufzubauen. „Programma Comunista“ akzeptierte diesen Vorschlag, im Unterschied zu „Azione“ nicht. Doch auch mit dieser Gruppe kam man nicht sehr weit.

Das systematische Schwimmen gegen den Strom führte unweigerlich dazu, dass unsere Partei aus dem Blickwinkel der akademischen Welt geriet, und, was noch wichtiger war, schloss es die Möglichkeit aus, den Verlauf der Ereignisse, die durch den Ausbruch des kapitalistischen Vulkans ausgelöst wurden, wesentlich zu beeinflussen. Das bedeutet nicht, dass wir zu keinerlei Intervention fähig waren. Im Gegenteil! Doch letztendlich sind es die allgemeinen historischen Ausgangsbedingungen, die den politischen Wirkungsgrad der Partei bestimmen. Dies war auch im Jahr 1968 der Fall. Doch die Leitgedanken der Bewegung waren sozusagen fest in der Mythologie der zerfallenen Dritten Internationalen oder den idealistischen Ausformungen der Matrix des Anarchismus, des Rätismus und der Frankfurter Schule verhaftet. Dies ließ unseren politisch starken, aber zahlenmäßig schwachen Kräften nur wenig Spielräume. Natürlich konnten wir unseren Einfluss- und Rekrutierungsbereich vergrößern. Aber dies war nichts im Vergleich zu den sog. „K-Gruppen“, die im Zuge von 68 wie Pilze aus dem Boden schossen. Es reicht nicht aus, politisch richtig - oder richtiger als andere zu liegen, um von den Massen anerkannt zu werden. Vielmehr zeigt die Erfahrung, im Lichte des historischen Materialismus betrachtet, dass fast immer das Gegenteil zutrifft. Wo - und wir sprechen von den "Zwei Roten Jahren" 1968-69 - viele den Beginn einer revolutionären Phase sahen, die unter dem Slogan „Bosse, Bourgeoisie, noch ein paar Monate" zusammengefasst wurde, beurteilten wir das Aufbrodeln in den Fabriken und Schulen, die zahlreichen, aber begrenzten und kurzlebigen Episoden des Ungehorsams der Arbeiterinnen und Arbeiter gegenüber der Gewerkschaft (wie auch gegenüber den Bossen) zwar durchaus positiv. Dennoch sahen wir jedoch auch deutlich die enormen politischen Grenzen, und die allgemeine Unfähigkeit der Klasse mit der bürgerlichen „Linken" und den Gewerkschaften zu brechen. Der Vierte Parteitag vom Dezember 1970, der sich überwiegend mit dem heißen Herbst und der Gewerkschaftsfrage auseinandersetzte, machte dies deutlich.

Zwischen 1977 und 1981 initiierten wir die „Internationalen Konferenzen der Kommunistischen Linken“. Diese erreichten das Ziel, das sie sich gesetzt hatten: Die Ausdifferenzierung dessen, was als „proletarisches Lager“ bezeichnet wurde. 1983 wurde zusammen mit der britischen „Communist Workers Organisation“ das „Internationale Büro für die revolutionäre Partei“ gegründet, da in den grundlegenden politischen Fragen Übereinstimmung bestand. Wie wir schon tausendmal gesagt haben, ist das IBRP (bzw. heute die „Internationalistische Kommunistische Tendenz“) nicht die Partei, noch geben wir vor die internationale Partei zu sein. Allerdings sind wir der Meinung, dass unsere Geschichte und unser theoretisch-politischer Hintergrund in einem Prozess der Umgruppierung der revolutionären Avantgarden einen grundlegenden Beitrag leisten können.

1971 war in der Ausgabe 12 unserer Zeitschrift „Battaglia Comunista“ Folgendes zu lesen: „Die Krise ist weit davon entfernt, ihren Tiefpunkt erreicht zu haben und [...] weit davon entfernt, die Bedingungen für einen revolutionären Wandel geschaffen zu haben". Leider war dies keine falsche Diagnose. Die Krise hatte gerade erst begonnen. Mit der Aufkündigung des Bretton-Woods-Abkommen durch den amerikanischen Präsidenten Nixon am 15. August 1971 ging der lange Nachkriegsboom zu Ende und damit begann eine Krise, die bis heute anhält. Das Kapital ergriff die notwendigen Maßnahmen (Marx sprach in diesem Zusammenhang von Gegentendenzen), um zu versuchen, die Profitrate auf ein Niveau anzuheben, das den Akkumulationsprozess wieder in Gang bringen oder zumindest seinen Niedergang verlangsamen könnte. Der "Neoliberalismus" (ein vager Begriff) war der vor vierzig Jahren eingeschlagene Weg, der auch (ebenso wenig treffsicher) Globalisierung genannt wird und dessen Merkmale wir wiederholt analysiert haben. Dazu gehören eine erhebliche Verringerung der großen Arbeiterkonzentrationen – in der „westlichen Welt“ -, die Verlagerung ganzer Industriesektoren in Regionen, wo die Arbeitskosten viel niedriger sind und die Despotie der Bosse keine Grenzen kennt. In einem regelrechten Unterbietungswettbewerb der manuellen, wie auch nicht manuellen Arbeitskraft, wird das Proletariat (und selbst Teile des Kleinbürgertums) einem Prozess der „Manchesterisierung" unterworfen. Zentrale Aspekte dieser massiven Rückkehr zu den Arbeitsbedingungen des „19. Jahrhunderts" sind die zügellose Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse und das Drücken der Löhne (sogar unter den Wert zur Erhaltung der Arbeitskraft, dass sie kaum bis zum Monatsende ausreichen). Hinzu kommt die anormale Entwicklung im Finanzsektor, die die der Weltwirtschaft ihren Takt aufzwingt.

In diesem Kontext wurden wir Zeugen des Zusammenbruchs des „sozialistischen" Blocks, der in Wirklichkeit natürlich alles andere als sozialistisch war. Der Zusammenbruch eines der beiden imperialistischen Pole hat die innerkapitalistischen Widersprüche keineswegs beendet. Im Gegenteil: Durch den Stachel der Krise ist der Kampf für, bzw. gegen die Rolle des Dollars als weltweite Leitwährung, die für den Ölpreis, der Kontrolle der Energieströme und einer besseren Position auf dem weltweiten imperialistischen Schachbrett wesentlich ist, unverändert und intensiver als je zuvor weitergeführt worden. Das Unvermögen, den "Neoliberalismus" aus der Natur des Akkumulationsprozesses und der historischen Phase des heutigen Kapitalismus heraus zu verstehen, hat den aufkommenden Aktivismus der Antiglobalisierungsbewegung mitsamt seinen reformistischen Illusionen sterilisiert. Das Massaker von Genua im Jahr 2001 lässt sich nicht einfach nur durch die grausame, stumpfe Arroganz der politischen Führer erklären.(2) Vielmehr ging es ihnen darum klipp und klar deutlich zu machen, dass eine Infragestellung der Gesellschaftsordnung in keiner Weise toleriert werden kann, auch nicht in der sanften und harmlosen Form der „Rete Lilliput“. (3)

Unsere kompromisslose politische Kritik an den offenkundigen Grenzen der Antiglobalisierungsbewegung hat uns jedoch nicht daran gehindert, aktiv (und selbstverständlich unter Beibehaltung unserer politischen und organisatorischen Autonomie) dort präsent zu sein, wo Massen rebellierender Jugendlicher in konfuser Weise versucht haben, sich einem gesellschaftlichen Zustand entgegenzustellen, der nicht nur ihre Gegenwart, sondern mehr noch ihre Zukunft und die Zukunft eines großen Teils der Menschheit bedroht.

Wie sieht also unsere Bilanz von über siebzig Jahren aus? Vom theoretisch-politischen Standpunkt aus glauben wir, dass wir die Prüfung bestanden haben, obwohl wir weder Fehler verschweigen noch uns mit den Bestätigungen unserer Analyse trösten können. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Revolutionärinnen und Revolutionäre manchmal die Realität mit Mustern der Vergangenheit analysieren, die aufgrund der zwischenzeitlich eingetretenen Transformationen nicht mehr funktionieren. Jahrzehntelang dachten wir, dass die Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR zu einem Dritten Weltkrieg führen würde. Stattdessen verursachte die Krise die Implosion eines der beiden Blöcke, was zusammen mit der enormen Entwertung konstanten Kapitals, die durch die Einführung des Mikroprozessors in die Produktionsprozesse und den „Neoliberalismus" hervorgerufen wurde, dem Kapitalismus weitere Jahrzehnte an Lebenszeit beschert hat, wie unruhig diese auch sein mögen. Tatsächlich hatte die Krise auf den sog. „Realsozialismus“ die gleiche Wirkung eines Krieges gehabt, aus dem diejenigen kapitalistischen Länder, die in wirtschaftlicher, nicht militärischer Hinsicht besser aufgestellt waren, als Sieger hervorgingen. Aber Fehler lassen sich beheben, wenn man methodisch gerüstet ist, und alles in allem meinen wir, dass es uns in dieser Hinsicht nicht mangelt, dass wir uns unsere analytische Schärfe bewahrt haben. Die Gründe für das Überleben des Kapitalismus, sowohl in wirtschaftlicher, sozialer und politischer Hinsicht, wurden und werden von uns ausgiebig analysiert. Dasselbe gilt für die erhebliche Passivität oder zumindest Unzulänglichkeit der proletarischen Antwort auf den "thermonuklearen Krieg", den die Bourgeoisie jahrzehntelang gegen die Arbeiterklasse geführt hat. Es geschafft zu haben in einer so feindlichen Umgebung Widerstand zu leisten, ist bereits eine positive Sache. Das Überleben einer politischen Organisation hängt nicht zuletzt davon ab, ob ihre Analysen mit einer so komplexen und veränderlichen Realität wie der des Kapitalismus übereinstimmen. Natürlich ist es nicht genug, einfach nur zu überleben. Ob eine revolutionäre Partei ein wirkliches Leben in, mit und für die Klasse führen kann, hängt nicht nur von unserem Willen und Möglichkeiten, sondern auch von der Klasse selbst ab. Solange die Klasse die Herrschaft der Bourgeoisie und ihre allgegenwärtige Ideologie kampflos oder weitestgehend kampflos akzeptiert, wird unsere Stimme vom Geräuschpegel der bürgerlichen Ideologie übertönt werden. Aber das bedeutet nicht, dass dies immer so bleiben wird.

1) Vercesi (Ottorino Perrone) gehörte 1921 zu den Gründungsmitgliedern der Kommunistischen Partei Italiens und kämpfte gegen die Degeneration der Komintern. Vom faschistischen Regime verfolgt, ging er ins Exil und war ein wichtiger Mitarbeiter der Zeitschriften „Bilan“ und „Prometeo“, den Publikationen der belgischen und französischen Fraktion der Kommunistischen Linken. Bis August 1939 leugnete er die Unmittelbarkeit eines Zweiten Weltkrieges und behauptete, dass die anstehende Aufgabe darin bestünde, auf eine neue Kommunistische Internationale hinzuarbeiten. Doch mit dem Ausbruch des Krieges gab er diese Perspektive auf und entwickelte die Theorie, dass das Proletariat besiegt sei. Für eine eingehende Analyse siehe: leftcom.org

2) Gemeint ist die brutale Repression gegen die Demonstrationen der Antiglobalisierungsbewegung in Genua 2001.

3) Rete Liliput war ein 1999 gegründetes „globalisierungskritisches“ Netzwerk, welches den „Neoliberalismus“ ablehnte. Das erklärte Ziel bestand in der Schaffung einer „gerechten Wirtschaft“.

Monday, April 13, 2020